Regina, dein Motto lautet „Frei in Form und Farbe“. Was genau verbirgt sich dahinter?
Ich lasse mich in meiner Malerei nicht einschränken, ich mache das, was ich möchte und wozu ich Lust habe. Egal ob das Menschen, Köpfe oder Abstraktes ist.
Wie entstehen deine Werke?
Oft nehme ich alte Leinwände, auf denen schon ganz viel andere Sachen drauf waren, dann ziehe ich mit einem schwarzen Pinsel erst mal nur Linien. Dann fange ich an, mit einem Spachtel Farbe reinzubringen. Dann sehe ich, ob ich das mag oder nicht, wenn nicht, dann gehe ich so lange darüber, bis mir Farben und Formen gefallen.
Und wie lange dauert das?
Das ist ganz unterschiedlich. bei kleineren Bildern, wenn es gut läuft, ungefähr drei Stunden.
Erzähl uns bitte etwas zu deinen Bildern „Reine Kopfsache“.
Wenn du dich hier umsiehst, siehst du ja, dass ich ganz viel Köpfe male. Ich finde das sehr spannend. Angefangen bin ich mit kleinen Köpfen, irgendwann wurden aus einem Kopf mehrere, die ineinander übergehen. Auf den zweiten Blick sah man bei denen mehrere Gesichter in einem. So baue ich diese Bilder auf. Ich mache mir da vorher auch keinen Kopf, ich fange einfach an. Irgendwann fing ich an, zwei halbe Gesichter zu malen, dann habe ich angefangen zu spachteln, dann habe ich noch eins gemacht und beim dritten fiel mir erst auf, dass man die perfekt aneinanderlegen kann und somit immer neue Gesichter entstehen. Und so begann das Fieber! Das Tolle ist, dass diese Bilder eine Unendlichkeit haben. Sie sehen immer wieder anders aus, du kannst sie ständig verändern.
Hast du ein Lieblingsformat?
Nein, jedes Format ist spannend.
Wo findest du Inspiration?
Indem ich meine Augen aufmache und gucke, was so los ist. Durch die Menschen selber, durch Gesichter oder wenn du in Zeitungen schaust und da spannende Dinge zu sehen sind.
Du arbeitest meist in Serien, ist das richtig?
Ja, wenn ich erst mal drin bin, dann kann ich nicht nach einem aufhören, dann muss ich weitermachen. Das sind alles Phasen.
Du arbeitest ausschließlich mit Acryl. Warum?
Weil die Farben schnell trocknen und du mit vielen Schichten arbeiten kannst, das gefällt mir. Ich arbeite gerne mit ganz viel Farbe, mit kräftigen Farben. Da ist für mich dann Leben drin. Aber alle Farben, die du bei mir siehst, sind Acrylfarben, manchmal arbeite ich in den Acrylbildern auch ein wenig mit Kreide.
Hast du ein künstlerisches Vorbild?
Als ich angefangen habe, war ich total fasziniert von Modigliani, der malt ja auch längliche Gesichter, ich finde den immer noch toll. Max Beckmann ist auch noch ein Künstler, den ich sehr mag. In seinen Bildern steckt so viel Power.
Gibt es neben diesem Raum noch andere Orte, an denen du gerne malst?
Ja, ich male gerne draußen bei uns im Garten, da kann ich größere Bilder malen und kann noch mehr rumkleckern.
Gibt es ein Bild, an dem du besonders hängst?
Ja, mein erstes (lächelt).
Interessieren dich die Menschen, die deine Bilder kaufen?
Ja, sehr. Oft bekomme ich auch Fotos zugeschickt von meinem Bild an der Wand der Käufer. Das finde ich toll.
Was bedeutet Kunst für dich?
Kunst bedeutet nicht alles, aber ganz viel.