Top
Kundenbereich schließen

Willkommen im Kundenbereich

Melde dich mit deinen Zugangsdaten an.

  • Unikate & limitierte Sondereditionen
  • Exklusive Kundenevents
  • Lieblingsartikel merken
  • Bestellungen & Daten verwalten
Be part of the art

Der Millionen-Maler Phil Splash

Maler aus München, Deutschland

Sein Ziel ist es, alle 1,5 Millionen Einwohner Münchens zu zeichnen. Wie er auf die Idee gekommen ist und wann er sein Ziel erreicht haben könnte, erzählt Phil Splash uns im Interview. Außerdem sprechen wir über seine großformatigen Werke, Auftragsarbeiten und, warum er gerne Kunstwerke zerstört.

 
„Ohne Farben wäre das Leben langweilig.“

Videoporträt

Impressionen

 

Alle Fotografien von Phil Pham, www.philpham.de

Interview

Du heißt Phil Splash. Erzähl uns bitte etwas über deinen Namen.

Phil ist ja ganz einfach, kommt von Philipp. Irgendwann hab ich mal ein Logo kreiert und diesen Stern hinzugefügt. Der hat mich eher an einen Klecks erinnert, deshalb dann Phil Splash. Meine Kunst hat auch viel mit Klecksen zu tun, da ich die Farbe quasi auf die Leinwand drauf-„splashe“.

Wir stehen hier mitten in der Natur und nicht in deinem Atelier. Was hat dich hier hin verschlagen?

Ich bin immer auch möglichst vielen Events unterwegs um Leute zu zeichnen und meine Kunst raus zu bringen. Und ich bin eben angefragt worden, ob ich hier in Olching bei München auch eine Zeichenaktion machen will. Das hat sich ganz gut geeignet. Deswegen stehen wir jetzt hier in der Natur.

Du hast erklärt, alle 1,5 Millionen Münchner zeichnen zu wollen. Wie ernst ist das gemeint?

Es ist schon aus Spaß heraus entstanden – 1,5 Millionen Münchner – ich hatte schon so viele Skizzen nach fünf Jahren in der U-Bahn zeichnen, da dachte ich: „Machst du halt ein Projekt draus, dass du alle Münchner zeichnen willst.“ Schon ernst gemeint, aber es soll immer noch Spaß machen für mich.

Wie lange brauchst du für eine Zeichnung?

Mittlerweile zwischen 30 und 50 Sekunden.

Hast du mal ausgerechnet, wie lange Du für alle 1,5 Millionen brauchst?

Wenn ich jeden Tag 80 Leute zeichnen würde, wäre ich mit 80 Jahren fertig, wenn ich jeden Tag 140 zeichne, wäre ich mit 60 Jahren fertig. Also, es ist theoretisch schon möglich.

Wie hat das angefangen?

Vor fünf Jahren ungefähr wollte ich einfach ein bisschen besser werden im Zeichnen und habe dann immer Stift und Block mit in die U-Bahn genommen und hab einfach angefangen, Leute zu zeichnen. Das Projekt hat mir dann so viel Spaß gemacht, dass es mich so richtig angefixt hat, und deswegen ging es immer weiter, und besonders ältere Damen haben gefragt: „Was machen Sie denn da? Zeigen Sie mal die Zeichnungen her.“

Fühlten sich die Leute auch manchmal zu nahe getreten?

Ja, es ist schon so, wenn ich in der U-Bahn sitze und Leute zeichne, dann schauen die Leute, die gerade gezeichnet werden teilweise genervt weg, aber es kommt auch viel positives Feedback.

Musstest Du schon mal deinen Zeichenblock schnappen und flüchten?

Nee, das ist zum Glück noch nicht passiert.

Ist schon mal jemand richtig unzufrieden gewesen?

Ich sag mal so, wenn man so schnell die Zeichnungen macht, ist es teilweise so, dass gute Zeichnungen rauskommen aber auch weniger gute. Die meisten Leute erkennen sich schon und finden allein die Tatsache interessant, dass es in so kurzer Zeit gemacht wird.

Wie ist es überhaupt möglich, in so kurzer Zeit ein Gesicht treffend wiederzugeben? Was ist der Trick?

Es kommt einfach darauf an, dass man die Linien, die ein Gesicht definieren, also die Ohren, die Frisur, die Augenpartie, schnell erfasst – einfach schnell hingucken und direkt in Linien umsetzen. Mit der Zeit lernt man eben, worauf man zu achten hat, um diese Linien schnell zu erfassen.

Jetzt wissen wir bereits, dass du Menschen schnell zeichnest. Aber du machst noch mehr als das. Was ist deine Kunst außerdem?

Es geht mir einfach darum, die Welt bunter zu gestalten. Ich male auch gerne große Bilder in Acrylfarben. Aber es muss einfach trotzdem alles spontan sein bei mir, es muss alles im Fluss sein. In ein paar Minuten will ich manchmal einfach ein großes Bild schaffen. Es geht darum, dass das Ganze direkt aus dem Kopf raus kommt und auf die Leinwand gebannt wird.

Woher kommen die Bilder, die Inspirationen dafür?

Wirklich direkt aus der U-Bahn. Es ist so, dass mich die U-Bahn oder Plätze an denen viele Leute unterwegs sind, inspiriert. Zum Beispiel sehe ich irgendwelche interessanten Gesichter oder Posen von Menschen und die bringe ich direkt auf die Leinwand.

Wie bist du ursprünglich zur Kunst gekommen?

Ich habe eigentlich schon immer gezeichnet. Auch in der Schule, sehr zum Unglück meiner Lehrer, aber das hat mich einfach nicht mehr losgelassen.

Du kommst ursprünglich aus der Nähe von Würzburg. Wie bist du nach München gekommen?

Ich bin ursprünglich aus Arnstein, das ist ein kleines Dörfchen bei Würzburg, und vor fünf Jahren bin ich quasi direkt nach München gezogen. Da hat dann auch das Projekt mit den 1,5 Millionen Münchnern angefangen.

Du trägst gerne bunte Anzüge. Trägst Du dieses Outfit nur zu Events oder auch sonst, wenn du aus dem Haus gehst?

Nee, eigentlich auch so. Wenn ich mir vorgenommen habe, mit der U-Bahn zu fahren und Leute zu zeichnen, dann trage ich eigentlich immer so ein Outfit. Am Anfang war es nur ab und zu mal auf Events, jetzt wird es immer häufiger.

Heute trägst du die bayerischen Farben. Sprechen dich die Leute darauf an?

Ich werde oft gefragt, wo ich den Anzug her hab oder wieso ich den Anzug trag. Man muss den Leuten ja auch zeigen, wo man herkommt, oder? (lacht) Bayern ist ja ein schönes Bundesland.

Hast du ein künstlerisches Vorbild?

Ja ich mag zum Beispiel Künstler wie Basquiat, oder Kandinsky habe ich sehr geliebt, Salvador Dali, Mondrian, und eigentlich alle Künstler, die so ein bisschen in die modernere Richtung gehen und die auch viele Farben verwendet haben. Leute, die mit ihrer Kunst die Welt wirklich auch bunter machen wollten.

Man hat das Gefühl, du hast ein ganz besonderes Verhältnis zu Farben.

Ohne Farben wäre das Leben langweilig. Es geht nicht nur direkt um Farben, sondern auch um Spaß, Fröhlichkeit. Das ist es, was ich mit meiner Kunst ausdrücken will.

Arbeitest du eigentlich auch nach Auftrag?

Bei mir sind schon viele Auftragsarbeiten dabei, ob das jetzt Porträtaufträge sind oder, dass ich für Events eingeladen werde, um Leute zu zeichnen. Eine nette Sache.

Wie schaltest du ab von der Kunst?

Mittlerweile ist es schwierig, überhaupt von der Kunst abzuschalten, da ich Möglichkeiten entdeckt habe, in meiner Freizeit auch Kunst zu machen, wie jetzt zum Beispiel diese Zeichenaktion. Ich zeichne überall.

Freust du dich schon darauf, gleich wieder Menschen zu zeichnen, die du noch nicht kennst?

Ja, das ist immer das Interessanteste, dass ich Leute kennenlerne, den Leuten die Hand schüttele und etwas über deren Background erfahre.

Bist du sehr kritisch mit deiner eigenen Kunst? Würdest du gern Kunstwerke zerstören, nachdem du sie gemalt hast?

Ich zerstöre bestimmt 50 Prozent meiner Arbeiten. Ich übermale teilweise Leinwände, aber das Interessante ist doch, wenn ich ein Kunstwerk geschaffen habe und es wieder zerstöre, dann sehe ich neue Sachen in dem Kunstwerk. Wenn ich zum Beispiel ein Bild mit einer Frau drauf komplett mit Farbe übermale, kommen dabei Sachen heraus, die mich wieder auf neue Ideen bringen. Deshalb zerstöre ich einfach Kunstwerke unglaublich gern.

Wir verwenden Cookies zur Unterstützung technischer Funktionen, um Ihre Navigation zu verbessern. Wir verwenden außerdem statistische Analyseinstrumente. Wenn sie an letzterem nicht teilnehmen möchten, klicken Sie auf "Nur technisch notwendiges".

Für diese Funktion wird JavaScript benötigt.

Mehr Informationen