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Be part of the art

Tanja Bläschke

Künstlerin aus Ingoldingen, Deutschland

Tanja Bläschke sagt, sie inspiriere die Energie, die zwischen Objekt und Betrachter hin und her fließt. Wenn sie beim Malen das Denken abschaltet und sich der Energie öffnet, könne sie diese aufs Papier bringen. Menschen und vor allem Pferde sind ihre liebsten Motive, mit Pferden hat sie – wie mit der Malerei – seit ihrer Kindheit Kontakt.

 
„Wenn die Energie, die in meinen Bildern steckt, einen Menschen berührt, habe ich alles erreicht, was ich wollte.“

Impressionen

 

Fotografien von Miu Reck, www.miureck.com

Interview

Die Kunst und du – wie habt ihr euch kennengelernt?

Die Kunst und ich – wir haben uns eigentlich schon immer gekannt. Ich war ein sehr stilles und schüchternes Kind, daher war mir das Malen und Zeichnen damals lieber, als mit anderen Kindern zu spielen. Mein Abitur habe ich mit einem Leistungskurs in Bildender Kunst belegt, dann hat sich mein Leben allerdings in eine andere Richtung entwickelt, die Kunst und ich gingen erstmal getrennte Wege. Irgendwann habe ich hier in Oberschwaben wieder zu Kreide und Pinsel gegriffen. Ich hatte die Möglichkeit mit regionalen Künstlern zusammen zu arbeiten – vor allem im Bereich Akt und Portrait – und konnte mich dadurch von anderen Künstlern und ihren Arbeits- und Herangehensweisen inspirieren lassen. Auch die Anerkennung durch andere, bereits bekannte Künstler, war für mich sehr wichtig und hat mich stark und selbständig gemacht.

Ein häufiges Motiv von dir ist der Pferdesport. Bitte erzähle mal, was es damit auf sich hat.

Mit den Pferden ist es wie mit der Kunst, sie begleiten mich schon – fast – mein ganzes Leben. Eines meiner eigenen Pferde kannte ich seit seiner Geburt. Ich war 12 Jahre alt, es ist im Alter von 27 Jahren bei mir gestorben. Danach war eine Zeitlang Pause, was Pferde angeht. Kinder und Beruf hatten mich fest im Griff, ich hatte das Gefühl, für ein Pferd keinen Platz mehr in meinem Leben zu haben. Eher zufällig kam ich vor einiger Zeit dazu, die Betreuung für ein paar Poloponys zu übernehmen. Begeistert von Charakter und Intelligenz dieser Ponys habe ich mich auch mit dem Polosport näher befasst, und die unglaubliche Energie dieser Sportart hat mich in ihren Bann gezogen. Inzwischen spiele ich auch selbst Polo.

Was inspiriert dich außerdem?

Schönheit und Energie. Unter Schönheit verstehe ich dabei weniger Perfektion im Äußeren, sondern eher Schönheit, die von innen heraus strahlen kann. Bei Energie ist es auf der einen Seite die mitreißende Power-Energie wie beim Polo-Sport, die mich inspiriert. Auf der anderen Seite aber auch die grundsätzliche Energie, die zwischen Objekt und Betrachter hin und her fließt, so eine Art „zwischen-den-Zeilen-sehen“, also nicht nur das, was die Augen sehen, sondern auch das erkennen, was sonst so im Raum herumschwirrt. Ich habe 2005 einmal ein Portrait einer Frau gezeichnet, dabei das Denken abgeschaltet und mich nur aufs „Empfangen“ eingestellt. Herausgekommen ist dabei ein unglaublich düsteres Bild, das mich an das Turiner Grabtuch erinnert hat. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass diese Frau wenige Wochen zuvor mit ihrer Mutter beim Tsunami in Thailand dabei war, und ihre Mutter dort verloren hat. Dieses Erlebnis hat mir verdeutlicht, wie viel an Information in Form von Energie tatsächlich im Raum steht, und ich versuche mich dem so weit wie möglich zu öffnen.

Wie nennst du deine Kunst?

Meine Kunst ist stetig im Wandel, und ich mache immer wieder etwas anderes. Meine Kunst ist quasi ständig auf der Suche nach sich selbst – wenn ich sie benennen müsste, würde ich mir viele Namen ausdenken.

Wo malst du und wie hast du dich dort eingerichtet?

Ich male und arbeite in einem kleinen Weiler in Oberschwaben, zwischen Schwäbischer Alb und dem Bodensee. Unser Ort besteht aus 6 Häusern, hier wohnen alles in allem, mal mehr mal weniger, ca. 30 Personen. Drumherum Feld, Wald und Wiesen. In unserem schönen alten Bauernhaus habe ich es mir in einem großen Raum gemütlich gemacht, den wir ehemals als Kinderzimmer genutzt haben. Anfangs standen hier nur die Staffelei und ein kleiner Wagen für die Farben, nach und nach kam allerdings von Drehscheibe bis Druckerpresse immer mehr an Einrichtung dazu, so dass es manchmal schon etwas eng wird – zumal mein Sohn, der momentan eine Ausbildung zum Grafiker macht, sich auch so manches Mal einnistet, und nicht weniger kreatives Chaos verbreitet, wie ich. Im Sommer arbeite ich oft draußen. Wenn ich viel Platz brauche, oder einen Kurs veranstalte, kann ich mich auch mal in unserer Schreinerei breit machen.

Was brauchst du ansonsten unbedingt, um gut malen zu können?

Ganz unbedingt brauche ich einen großen Vorrat an Farben und Material, so dass ich während der Arbeit möglichst nicht auf das verzichten muss, was mir ganz plötzlich in den Sinn kommt. Ich muss mich ausbreiten können, und brauche ein gesundes Maß an Chaos um mich herum. Ansonsten habe ich wechselnde Vorlieben. Im letzten Jahr habe ich immer Musik von Nirvana beim Malen gehört – es könnte aber auch mal Iron Maiden werden, oder Cat Stevens, das ist wohl eher von meiner ganz persönlichen Stimmung abhängig. Lange Zeit habe ich absolute Abgeschiedenheit gebraucht, und konnte es nicht ertragen, wenn jemand ein Bild von mir sieht, bevor es fertig ist. Das habe ich aber inzwischen überwunden, und kann auch arbeiten, wenn andere dabei sind.

Was macht die Kunst mit dir?

Von manchen Eindrücken, Erlebnissen oder Bildern bin ich so inspiriert, dass ich das Gefühl habe, gleich platzen zu müssen. Dann ist die Kunst wie ein Ventil für mich, aus dem alles herausschäumen und sprudeln darf. In diesen Momenten male ich großflächig, bunt, knallig, in Öl, und ich denke nicht nach. Manchmal brauche ich aber auch eher Beschäftigung für meine Hände, dann modelliere ich oder mache einen Linolschnitt – das ist für mich wie eine Art Meditation und bringt mich zur Ruhe.

Möchtest du mit deinen Bildern etwas in anderen Menschen bewegen?

Mit meinen Bildern eine Botschaft zu übermitteln habe ich eigentlich nicht im Sinn. Mir reicht es vollkommen, wenn andere Menschen sich daran freuen, meine Bilder anzuschauen. Wenn die Energie, die in meinen Bildern steckt, einen Menschen berührt, habe ich alles erreicht, was ich wollte.

Was machst du, wenn du nicht malst?

Ich bin Schreinermeisterin und habe zusammen mit meinem Partner eine Möbelschreinerei. Ich liebe es, für unsere Kunden schöne und zweckmäßige Möbel zu entwerfen, und diese dann auch zu bauen. Außerdem bin ich nebenbei als Dozentin in der Ausbildung von werdenden Schreinermeistern tätig. Manchmal sind die Tage leider zu kurz, um alles das machen zu können, was mir im Kopf herumschwirrt. Neben der Arbeit im Bereich Schreinerei und dem Malen töpfere ich an der Drehscheibe, ich modelliere – natürlich Pferde –, ich drucke Linolschnitte und Monotypie, flechte Körbe und was mir sonst noch so alles einfällt. Zwischendurch muss ich auch einfach mal raus in die Natur und verziehe mich dann mit den Pferden für ein – zwei Stunden in den Wald.

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