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Be part of the art

Judith C. Riemer

Künstlerin aus Nordstemmen, Deutschland

Judith Riemers Bilder zeigen Vielschichtigkeit: Wie sieht es unter Oberflächen aus? Was entsteht im Dialog zwischen Herz und Kopf? Das sind Fragen, die die Künstlerin umtreiben. Mit ihren Bilder will sie Menschen dazu bringen, genauer hinzusehen.

 
„Ich gebe mich selten damit zufrieden, wie etwas vordergründig zu sein scheint“

Impressionen

 

Alle Fotografien von Irina Pudenz, www.augenblickpur.de

Interview

Die Kunst und du – wie habt ihr euch getroffen?

Es war diese besondere Atmosphäre im Malraum einer Jugendkunstschule in Braunschweig – verbunden mit den typischen Farbgerüchen und dem Gefühl, mich dort entfalten zu dürfen. Das ist eine Kindheitserinnerung, die mich sehr geprägt hat.

Natürlich gab es auch danach immer mal wieder Schlüsselerlebnisse, bei denen das Zusammentreffen mit Kunst mich besonders berührt und zu meiner Entwicklung beigetragen hat.

Ich denke, wenn man einmal das Bedürfnis in sich trägt, sich künstlerisch auszudrücken, findet dieses Zusammentreffen immer wieder statt. Es geht gar nicht anders!

Was macht die Kunst mit dir?

Ich würde sagen, der kreative Prozess und der reine handwerkliche Aspekt beim Malen und Zeichnen gibt mir viel innere Ruhe, die Fokussierung tut mir gut.

Welches sind die Dinge und Erlebnisse, die dich künstlerisch inspirieren?

Häufig habe ich Titel oder Stichworte im Sinn, die etwas in mir auslösen oder mit denen ich mich dann genauer beschäftigen möchte. Ich mag Sprache und Lyrik, es gibt auch vieles was ich mir zwischendurch notiere, Dinge die mich bewegen, um später etwas daraus zu formen. Aber es sind auch starke Emotionen und Geschichten, die an mich herangetragen werden und deren gestalterische Interpretation mich dann reizt und herausfordert.

Was malst du besonders gerne?

Das ändert sich immer mal wieder, momentan sind es Hände. Ich bin allgemein fasziniert von der Ausdruckskraft der menschlichen Gestalt und von Natur, vom kleinsten organischen Detail bis hin zur großen Gesamtheit einer Landschaft. Aber es sind eigentlich meistens Gefühle, die ich symbolisch transportiere.

Wie ist deine Reihe „Herz und Kopf“ entstanden?

Es steckt viel persönliches gerade in dieser Serie, und ich habe mich damit beschäftigt, was alles im inneren Dialog zwischen Gedanken und Gefühlen geschehen kann.

Ich bin im Grunde beides, kopflastig und sensibel, und das hat zur Folge dass ich einerseits sehr viel und analytisch nachdenke, anderseits aber auch mit einem umfangreichen Empfinden die Dinge betrachte, die mit mir selbst und um mich herum passieren. „Herz und Kopf“ ist ein Thema, mit dem viele Menschen sich auf die eine oder andere Art identifizieren können, und ich finde es interessant das an den Reaktionen auf die Werke abzulesen.

Viele deiner Bilder zeigen Verborgenes – etwa die der Reihe „Unter Oberflächen“. Bitte erzähle uns von verborgenen Dingen und wie du dich mit ihnen beschäftigst.

Ich gebe mich selten damit zufrieden, wie etwas vordergründig zu sein scheint, egal ob es Menschen, Situationen oder Dinge sind. Das ist mir meistens zu einfach und wenig interessant.

Also schaue ich genauer hin, unter das Offensichtliche, unter die Oberflächen, und finde es spannend die verborgenen Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.

Unterschiedliche Standpunkte und Haltungen einzunehmen, mal aus dem eigenen Blickwinkel herauszutreten, ist meiner Ansicht nach auch eine gute Möglichkeit, kreativ zu bleiben und sich selber weiterzuentwickeln.

An welchem Ort malst du und wie hast du dich dort eingerichtet?

Ich arbeite in einem alten Fachwerkhaus mit viel Atmosphäre in einer Künstlergemeinschaft, die das Haus als Kunstverein betreibt. Dort verfüge ich über zwei Arbeitsräume, einen zum Zeichnen und einen zum Malen, und empfinde das als großen Luxus!

Was brauchst du außerdem, um gut arbeiten zu können?

Licht, Platz und eine gewisse Ordnung in den Materialien. Ich arbeite lieber alleine als in Gesellschaft und höre eigentlich immer Musik dabei. Außerdem ist ein großer Becher Kaffee definitiv hilfreich – gerne mit Deckel, um Verwechselungen mit dem Malwasser zu vermeiden!

Wann ist ein Bild fertig?

Ganz einfach: Früher oder später kommt immer der Moment, in dem ich mit absoluter Sicherheit fühlen kann, dass es jetzt so ganz und gar richtig ist.

Tauschst du dich gern über fertige Werke aus?

Ja – und nein… Ich habe es nicht gerne, mich vor ein Bild zu stellen und einen Vortrag darüber zu halten, wie ich zu dem Werk gekommen bin und warum ich etwas genau so und nicht anders gemacht habe. Aber ich finde es ist immer ein schöner Gesprächsanlass, wenn jemand mir etwas zu einem Bild zu sagen hat, seine eigene Wahrnehmung dazu erzählt, und man in einen persönlichen Austausch kommt. Ich habe auch schon interessante, kontroverse Diskussionen erlebt und geführt, auch das finde ich wertvoll.

Was möchtest du gern in den Menschen bewegen?

Mein Wunsch ist es, Menschen dazu zu bringen, in jeder Hinsicht genauer hinzuschauen, aufmerksamer zu sein – sowohl in der Bildbetrachtung als auch in der Selbstwahrnehmung, aber auch weiter transportiert im Alltag, im Umgang mit anderen.

Wenn irgendetwas an meiner Arbeit in jemandem etwas auslöst und zu eigenen, vielleicht neuen Gedanken und Ideen anregt, oder wenn jemand sich einfach nur die Zeit nimmt, sich in ein Bild zu vertiefen und nicht nur oberflächlich darüber hinweg zu schauen, dann habe ich mein Ziel erreicht.

Es ist schon ein paar Mal vorgekommen, dass Menschen in einer Ausstellung sichtlich bewegt das Gespräch mit mir gesucht haben, weil sie ein bestimmtes Werk emotional zutiefst persönlich angesprochen hat – das ist dann für mich ein Glücksmoment.

Was macht dir besonders Freude an der Malerei?

Ich kann mich sehr am reinen Umgang mit den Arbeitsmaterialien erfreuen! Das sinnliche Erleben von Farben, die Qualität einer guten Zeichentusche, das Gefühl mit Kohle zu zeichnen… und überhaupt mit den Händen zu arbeiten, bereitet mir ein großes Vergnügen.

Und was nervt manchmal?

Manchmal geht es ja ganz schnell und das Bild und ich, wir sind miteinander im Reinen. Aber manchmal dauert es auch, dann zieht es sich über Monate hin, ich nehme es immer wieder zur Hand und arbeite noch mal nach, bin nicht so wirklich zufrieden. Das kann wirklich nerven!

Was machst du, wenn du nicht malst?

Also – wenn ich nicht male, arbeitet es in meinem Kopf trotzdem immer weiter! In Gedanken bin ich permanent bei meiner Kunst, im Hintergrund läuft das immer mit.

Aber natürlich gibt es auch noch ein Leben außerhalb des Ateliers, und wenn ich nicht gerade Kurse gebe oder mich als Vorsitzende um den Kunstverein kümmere, dann gehört meine Zeit ganz klar meiner Familie.

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