Was ist Kunst für dich?
Um uns herum wimmelt es von Informationen, Texten, Reden, auch im Internet und Fernsehen. Das ist eine solche Flut von Worten, dass Kunst für mich vor allem Ausdruck ist – ohne Worte! Botschaften in Farbe und Form.
Wie bist du zur Kunst gekommen?
Meine Eltern arbeiten beide in kreativen Berufen, so bin ich früh mit Kunst in Berührung gekommen. Ich selbst komme ursprünglich aus der Richtung Street Art und Graffiti, nach und nach habe ich mich auf Malerei eingelassen.
Was sind deine größten Einflüsse und Inspirationen?
Inspiriert werde ich vor allem vom aktuellen Zeitgeschehen – Umweltthemen, Flüchtlingssituation, Globalisierung – und der Natur: Farben, Formen, Licht.
Wie nennst du deinen Stil?
Ich nenne die Technik gerne experimentelle „Druckmalerei“.
Was macht deine Kunst besonders?
Meine Arbeit zeichnet sich durch die Kombination verschiedenster Techniken aus. Zum Beispiel Malerei, Siebdruck, Transferdruck, Zeichnung, Fotografie, Holzschnitt oder Radierung. Damit habe ich die größte Freiheit, Ideen so umzusetzen, wie ich sie im Kopf habe.
Welche Themen sind wichtig für dich und deine Arbeit?
Sehr unterschiedlich: Sowohl persönliche Themen als auch das, was aktuell in der Welt passiert, wie Ungleichheit und Umweltzerstörung, aber auch Kriege und die Ohnmacht der westlichen Welt liefern viele Ideen zu Bildern.
Du arbeitest mal mehr, mal weniger gegenständlich, einige Bilder – die ohne Titel – sind abstrakt. Viele Künstler gelangen ja erst spät in ihrem Leben zur abstrakten Malerei. Du bist 18 – was fasziniert dich an der abstrakten Malerei?
Mich faszinieren Farben und Formen und wie sie zusammen wirken. Wenn sie dann durch Kombination und Zusammenspiel an Gegenständliches erinnern, hat das für mich einen größeren Reiz als der Gegenstand selbst. Der, der das Bild betrachtet, hat so einen größeren Spielraum, selbst zu interpretieren.
Was macht dir am meisten Spaß an der Kunst?
Am meisten fasziniert mich der Weg von der Idee zum Bild, der Versuch auszudrücken, was ich als Vorstellung sehe. Bei experimentellen Arbeiten ist mir wichtig, ein zufälliges Ergebnis wiederholbar zu machen.
Bei einigen Bildern schreibst du, es handle sich um „experimentelle Drucke“. Wie gehst du vor, wenn du experimentierst?
Es ist eine Art Spiel, wo auch der Zufall manchmal mitspielt. Außerdem der Versuch, besondere Ergebnisse zu wiederholen, zum Beispiel bei Siebdruck durch Konsistenz der Farbe und teilweises Antrocknen der Siebe spannende Strukturen und Kontraste zu schaffen.
Hast du einen künstlerischen Traum oder ein Ziel, das du gern mit deiner Kunst erreichen würdest?
Menschen miteinander ins Gespräch bringen über das, was sie sehen oder was sie dazu an eigenen Ideen haben. Vor allem bei gesellschaftskritischen Themen will ich auch zum Selbernachdenken einladen.
Wo arbeitest du?
Ich arbeite in einem alten Kutscherhaus; nicht groß, aber ein guter Rückzugsort.
Was brauchst du, um gut an deiner Kunst zu arbeiten?
Ich brauche nur vor allem ein grobes Konzept von meiner Idee und gute Musik.
Ich brauche nur vor allem ein grobes Konzept von meiner Idee und gute Musik.
Ich habe oft Besucher im Atelier, da entstehen viele gute Gespräche über die Bilder und auch die Themen dahinter.
Wie reagieren die Menschen auf deine Kunst?
Insgesamt sehr positiv und interessiert.
Welches war bisher dein schönstes Erlebnis mit deiner Kunst?
Die Tatsache, dass Freunde, die in meinem Alter sind und noch wenig Geld haben, auf Bilder von mir richtig gespart haben, um sie kaufen zu können. Das hat mich sehr gefreut und stolz gemacht.
Was machst du, wenn du keine Kunst machst?
Wenn ich nicht male, versuche ich in meiner freien Zeit auf dem Wasser zu sein: Ich bin leidenschaftlicher Kite-Surfer und Wellenreiter!