Wie hast du zur Kunst gefunden?
Die Kunst war schon immer in mir. Ich wollte immer malen und gestalten.
In deinen „Menschenbildern“ zeigst du Zwischenmenschliche Szenen, Emotionen und Momente. Verfolgst du ein Anliegen mit dieser Malerei? Welches?
Ich möchte mit meinen Bildern Geschichten erzählen.
Wie wichtig ist dir, dass ein Bild einen verständlichen Titel trägt?
Sehr wichtig. Ein Titel kann mit seiner Aussage beim Betrachter sehr viele Fantasien freisetzen.
Die Titel deiner „Menschenbilder“ eröffnen einem die dargestellte Situation. Durch sie werden deine Bilder zu Augenblicken einer Geschichte, die sich der Betrachter selbst konstruiert. Macht es dir Spaß, die Fantasie der Betrachter auf diese Weise anzuregen?
Das macht mir sogar großen Spaß. Ich mache das sehr bewusst, indem ich bei jedem Bild das Verhältnis zwischen Idealisierung und individuellen Eigenschaften genau auslote. Wichtig ist mir auch die positive Ausstrahlung meiner Malerei.
Hast du dir bei solchen Bildern eine bestimmte Geschichte zurechtgelegt, aus der du dann einen Ausschnitt zeigst? Oder malst du Momente, deren Vor- und Nachgeschichte dir selbst nicht bekannt ist?
Das trifft beides zu. Manchmal lege ich mir etwas zurecht. Meistens ist mir der Ausgang der Geschichte unbekannt.
Man sieht denen Bildern an, dass du einen genauen Blick für menschliche Situationen hast. Lässt du dich im Alltag inspirieren – oder entstehen die Konstellationen in deinem Kopf?
Unterschiedlich. Ich lasse mich schon im Alltag inspirieren, aber die meisten Bilder entstehen im Kopf.
Arbeitest du mit Skizzen?
Recht oft. Ich mache Skizzen, sammle sie und füge sie dann zu einem Bild in Öl und Acryl auf der Leinwand zusammen.
Wo malst du? Und welche Umgebung schaffst du dir, um zu malen?
Ich habe ein schönes, großes Atelier, in dem immer Musik läuft. Malen ist für mich wie Meditation.
In deinen Bildern dominiert in der Regel eine Farbe – und das auf sanfte Art. Häufig ist es ein lebendiges Grün, mal ein tiefes oder eisiges Blau, mal ein warmes gelb oder Orange. Bitte erzähle einmal, wie du an die Farbauswahl herangehst und wie du diese reduzierten, stimmigen Farbkompositionen erreichst.
Bei mir geht es immer über die Farbe. Ich male am liebsten nur in einer Farbwelt. Male ich in Rot, dann geht eine Zeit lang nur rot und ich koste dann die Farbe in all ihren Facetten aus. Danach male eventuell eine neue Serie in Grün oder Blau. Die Farbkompositionen überlasse ich meinem Gefühl für Farben.
Viele deiner Bilder haben eine Mehrschichtigkeit, man erkennt miteinander verwobene Überlagerungen, zum Beispiel in „Aufgetaucht“. Mit welchen Materialien und welchen Techniken erreichst du diese Effekte?
Alle meine Bilder sind mehrschichtig, die meisten Mixed-Media. Ich verwende verschiedene Techniken und Medien je nach Motiv und Stimmung. Darunter sind Spachtelmasse, Acrylfarbe oder auch Lasurtechnik mit Ölfarbe. Die letzten Schichten male ich immer mit Ölfarbe, weil das für mich die feinere Farbe mit der größeren Aussage ist.
Wie hast du dir deinen besonderen Malstil angeeignet?
Das ist mit den Jahren so entstanden.
Wenn du deinem Stil einen Titel geben solltest, wie würdest du ihn nennen?
Das kann ich selber schwer beurteilen, ich male figürlich mit surrealen und abstrakten Elementen.
Wohin entwickelt sich deine Malerei heute?
Ich werde mich noch stärker als bisher in der Malerei dem Menschen nähern und möchte noch etwas freier arbeiten.
Kannst du dich gut von Bildern trennen?
Ja!
Würdest du gern die Käufer deiner Bilder auswählen, wenn das möglich wäre? Falls ja: Wem würdest du gern ein Bild verkaufen?
Nein, ich möchte niemanden auswählen. Ich freue mich einfach, wenn eines meiner Bilder so sehr gefällt, dass es gekauft wird.
Was machst du, wenn du nicht malst?
Ich male jeden Tag. Wenn ich nicht male, fertige ich Skulpturen aus Holz und Stein, ich mache auch Keramiken. Wenn noch Zeit ist, illustriere ich meine eigenen Texte. Ich habe ein Kochbuch mit Illustrationen und Rezepten herausgegeben und ein Kinderbuch geschrieben und illustriert.