Du stammst aus Wuppertal. Warum hat es dich nach Berlin verschlagen?
Ich bin am Rande von Wuppertal, „auf dem Dorf“, zwischen Bauernhöfen groß geworden. Mit 20 Jahren bin ich in die „große“ Stadt Wuppertal gezogen. Irgendwann war mir die Stadt zu klein, überschaubar, einfach langweilig. Ich bin ein Großstadtmensch, schätze das kulturelle Angebot etc.
Du bist nun seit 1990 als Künstler tätig. Wie ist es dazu gekommen und was ist seitdem so passiert?
Das Malen habe ich schon in den 80ern angefangen. Getan hat sich erstaunlich viel: Eine Entwicklung vom absoluten Anfänger bis zu einem Künstler, der seine Werke in die Welt verkauft. Allerdings habe ich kontinuierlich daran gearbeitet.
Was macht deine Arbeit einzigartig?
Das Einzigartige an meinen Arbeiten, das sind die Farben. Es gibt Menschen, die haben meine Werke vor 10 Jahren in meinem Atelier gesehen und haben sie nicht vergessen.
Nenn mir 3 Künstler, die dich beeinflussen.
Cézanne und die ganzen Impressionisten.
Du hattest ein Atelier im Tacheles in Berlin, das muss ein aufregender Ort gewesen sein. Erzähl uns doch eine Anekdote aus der Zeit. Hast du die Schließung miterlebt?
Das Tacheles – ein wunderbarer Ort für Kunst. Besucher aus der ganzen Welt. Die vielen internationalen Künstler, die ihre großartige Kunst zeigen konnten. Ein riesiger Fehler, das Tacheles zu schließen. Die 7 Jahre dort waren eine tolle kreative Zeit. Ein großer Verlust für die Stadt.
Du schreibst auf deiner Homepage, deine Inspiration holst du dir vorwiegend auf Reisen. Hast du einen Lieblingsort
Meine Reisen spielen eine große Rolle in meiner Malerei. Licht, Sonne, Energie, grelle Farben. Das finde ich auf meinen Reisen ans Mittelmeer. Ich fahre sehr gerne nach Griechenland. Ich war schon auf vielen kleinen Inseln und habe dort Studien gemacht. Besonders gerne bin ich auf Kreta.
Neben der Kunst hast du Maschinenschlosser gelernt. Wie kommt dieser berufliche Kontrast zur Malerei?
Ja, ich bin Maschinenschlosser. Ein sicherer Beruf/Arbeitsplatz: Wünsche und Ideen meiner Eltern. Ich habe mich für das Künstlerleben entschieden. Beruf kommt von Berufung.
In welchem Gemütszustand bist du am kreativsten?
Am besten malen kann ich, wenn ich keine Probleme habe oder irgendwelche organisatorischen Dinge erledigen muss. Ich muss möglichst leer im Kopf sein, nicht denken (kenne ich vom Yoga), möglichst entspannt. Ich male intuitiv, schöpfe aus meinem Unterbewusstsein. Meine Bilder entwickeln sich während des Malens. Ich habe vorher eine grobe Idee, die ich, während ich male, verwerfe. Bilder ändern sich spontan. Den Zustand bezeichne ich als 4. Dimension.
War deine Familie kreativ tätig?
Nein. Meine Familie hatte nichts mit Malerei zu tun. Ein entfernter Onkel hat gemalt.
Wäre ein Leben ohne Kunst lebenswert?
Ohne Kunst geht gar nichts. Ich bin täglich damit beschäftigt.
Wie wichtig ist dir die Wirkung deiner Werke, wenn sie dann fertig sind?
Wenn ein Bild fertig ist, freue ich mich über das Getane. Die Wirkung meiner Bilder: Der Betrachter soll einen Farbflash haben und eine gewisse Dominanz im Hinterkopf behalten.
Was war dein schönstes Erlebnis mit deiner Kunst?
Das Schönste an der Kunst: Ich habe irgendwann damit angefangen. Ich war schon 30, und ich habe immer weitergemacht. Es macht mich sehr zufrieden.