Wie bist du Künstlerin geworden?
Das Interesse fing in der Kindheit an. Ich habe 10 Jahre meiner Kindheit bei meiner Tante gelebt, die selbst Künstlerin ist und mit uns gebastelt, gemalt und getöpfert hat. Dann kamen die Jahre, die ich als Jugendliche bei meiner Mutter in Indien verbracht habe, sie hat mich inspiriert und zum Verkauf meiner Malerei ermutigt. Als junge Erwachsene lebte ich dann lange Zeit auf Ibiza, wo meine Arbeit viel Anklang fand, welches mir dann das nötige Selbstbewusstsein verliehen hat, weiterzumachen.
Beschreibe deinen Stil in wenigen Worten.
Abstrakte Farbverläufe im Hintergrund mit Sujets aus symbolistischen, Harmonie suchenden Wesen.
Was ist es, was dich inspiriert?
Suche nach Harmonie im Zeitalter von Terroranschlägen und Kriegen. Schönheit zu kreieren, wo keine ist.
Wie entstehen die Ideen zu deinen Kunstwerken?
Meist kommen mir Ideen bei ganz alltäglichen Tätigkeiten wie Autofahren, Joggen oder Putzen. Manchmal kommt mir auch während einer Unterhaltung eine Idee oder im Wartezimmer beim Arzt sehe ich ein Foto in einem Magazin, zu dem mir etwas einfällt. Ich habe einen Ordner, in dem ich meine Inspirationen speichere.
Wie sieht dein Arbeitsprozess aus und welche Techniken setzt du ein?
Ich fange damit an, die Leinwand mit viel Acrylpigment in einer Art Actionpainting zu bearbeiten. Manchmal kommt erst noch Modelliermasse oder Schlagmetall und Blattgold dazu. Vorerst plane ich nicht, welche Sujets auf welche Leinwand kommen. In meinem Kopf entsteht eine Art Collage und ich sehe, welche Idee auf welchen Hintergrund passt. Dann suche ich mir Fotos mit Figuren, die sich so bewegen, dass sie zu meiner Idee passen, und übertrage oft nur Teile einer Figur oder eines Fotos mit Ölfarbe auf die Leinwand. Meistens ist das ein flexibler Prozess, da mir während des Malens neue Ideen kommen und das Resultat sehr viel umfangreicher wird als die ursprüngliche Idee.
Liegt die Kreativität bei dir in der Familie?
Mein Vater malt in seiner Freizeit Ölbilder, ist aber von Beruf Schauspieler. Die Malerei hat er von seinem Vater (meinem Opa) geerbt. Meine Mutter webte Teppiche. Meine Tanten sind Künstler, meine Cousine unterrichtet Kunst an einer Hochschule. Mein Cousin ist ebenfalls Schauspieler.
Dein liebstes Arbeitsmaterial in der Malerei?
Ölfarbe.
Könntest du dir etwas anderes vorstellen, das dich ähnlich ausfüllt?
Das Kochen ist ebenso kreativ wie die Malerei. Ein gutes Essen kann so beglücken wie ein schönes Bild, von einem Bild hat man jedoch länger etwas.
Was für Kunst hängt in deiner Wohnung?
Meine eigenen Werke, meist die Bilder, die gerade neu entstanden sind.
Wie wichtig ist dir die Wirkung deiner Werke, wenn sie dann fertig sind?
Ein Kunstwerk ist für mich vollendet, wenn es etwas im Menschen bewegt. Dazu muss es nicht perfekt sein, aber eine bestimmte Ausstrahlung haben und das Herz berühren, oder zum Nachdenken anregen.
Wo siehst du dich in 10 Jahren?
Wieder ein zweiter Wohnort in Spanien, mit hellem, großem Atelier. Weiterhin Ausstellungen und Verkauf in Deutschland. Internationale Verkäufe und Auftragsarbeiten.