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Be part of the art

Antje Krohn

Künstlerin aus Dresden, Deutschland

Antje Krohns Mittel ist zunächst die Ölmalerei. Sie arbeitet aber immer wieder Stoffteile, teilweise Bettwäsche oder Handtücher mit in ihre Kunstwerke ein, die den Werken ihre ganz eigene Anmutung geben. Zeichnungen bilden eine dritte, oft figürliche Ebene.

 
„Ich zeige die Momente, welche den Zauber des Augenblickes wiedergeben.“

Impressionen

 

Alle Fotografien von Sandra Haubold, www.studio-objektiv.de

Interview

Was ist Kunst für dich?

Kunst ist für mich ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Sowohl das Schaffen von eigener Kunst als auch das Erleben von Kunst in jeglicher Form ist mir wichtig. Kunst macht den Alltag bunter, regt aber auch zum Nachdenken an und hilft mir in manchen schwierigen Momenten wieder ein wenig klarer zu denken. Sie ist wie ein kleiner Katalysator.

Erinnere dich bitte mal an deinen ersten Kontakt mit der Kunst. Wann und wie war das?

Meine Eltern sind beide sehr kunstinteressiert und haben uns schon früh mit in Museen und Ausstellungen genommen. Ich erinnere mich an viel Kunst von Paul Klee und Picasso. Es machte mir schon früh Spaß, in die fantastische und oft kuriose Welt der Künstler einzutauchen und ein wenig Abstand vom Alltag zu bekommen. Seit ich denken kann, male und zeichne ich, schaffe mir eine eigene Welt in Form von Bildern. Später kamen die Fotografie und die Siebdruckgrafik dazu.

In meiner Jugend bin ich sehr gerne in die Pinakotheken in München gegangen und habe dort die Kunst der alten und neuen Meister studiert. Oft habe ich auch Bilder abgezeichnet. Um das figürliche Zeichnen mit seinen Proportionen und Regeln besser zu erlernen, habe ich zum Beispiel in der Glyptothek die alten griechischen Skulpturen abgezeichnet. Später habe ich mich in das Aktzeichnen in der Münchner Kunstakademie hineingeschmuggelt.

Wie hat sich deine Malerei entwickelt?

Zunächst habe ich sehr viel gezeichnet. Die Malerei war eher eine Spielerei. Beim Zeichnen war mir die Perfektion sehr wichtig. Also ich wollte richtige Perspektive, richtige Proportionen usw. beherrschen. Um das zu erreichen, habe ich unter anderem viele Aktzeichenkurse besucht. Dann habe ich zudem eine private Zeichenschule besucht, in der wir auf ein Designstudium vorbereitet wurden. Ich wollte zu diesem Zeitpunkt Kommunikationsdesign studieren.

Nebenbei jobbte ich bei einem Münchner Künstler, welcher riesengroße abstrakte Bilder malte. Das war spannend, aber in meiner Arbeit überwog das Realistische. Mit ungefähr 14 bekam ich meine erste eigene Spiegelreflexkamera, mit der ich viel unterwegs war, um Motive zu sammeln. Viele Fotos habe ich dann abgezeichnet und abgemalt. Später habe ich meine Fotos mithilfe des Siebdrucks verfremdet.

Als ich keinen Studienplatz für Kommunikationsdesign bekommen hatte, ging ich zunächst ein Jahr nach Kanada. Auch dort besuchte ich Aktzeichenkurse und fotografierte viel. Zurück in Deutschland wurde ich zum Studium an der HfBK Dresden aufgenommen. Dabei habe ich dann die Malerei für mich entdeckt! Ich konnte mir kein Leben mehr ohne Malerei vorstellen. Das Figürliche meiner Zeichnungen habe ich in die Malerei mit übernommen.

Beschreibe bitte einmal mit wenigen Worten deinen heutigen Malstil!

Mein Malstil ist nicht festgelegt. Manchmal ändert er sich während der Arbeit an einem Bild. Ob figürlich oder abstrakt, meine aktuellen Bilder sind zumeist auf gemusterten Stoffen gearbeitet. Mal ist der Stoff als Bildträger zu sehen, manchmal verschwindet er auch fast ganz unter der Malerei. Die Grundmaltechnik ist die Ölmalerei, zudem kommen der Bleistift und auch die Kohlezeichnung oft zum Einsatz.

Zu meinem Malstil könnte man sagen, es handelt sich um klassische Ölmalerei, welche ich mit verschiedenen anderen Medien kombiniere, wie Bleistift, Kohle, der Stoff, welcher zum Vorschein kommt usw.

Wo malst du – und wie hast du dich dort eingerichtet?

Ich male in meinem Atelier in der Dresdner Neustadt. Ich habe dort einen großen Raum, in dem mein Schreibtisch steht, und außerdem einen großen Arbeitstisch und natürlich meine Staffelei. Zudem befindet sich in meinem Atelier meine Siebdruckeinrichtung. Sprich ein Drucktisch, ein Trockenschrank und ein Auswaschbecken.

Welche Dinge inspirieren dich besonders und machen dir Lust aufs Malen?

In meiner aktuellen Arbeit inspirieren mich vor allem der Himmel und seine Wolken. Da höre ich dann gar nicht mehr auf zu staunen und Fotos zu machen. Diese bilden dann die Grundlage für viele meiner Bilder.

Ähnlich geht es mir am Meer. Dort kann ich lange einfach nur schauen und fotografieren. Die Eindrücke versuche ich dann in meinen Bildern wiederzugeben. Tanzende, springende und sich in Bewegung befindende Menschen versuche ich im richtigen Augenblick zu fotografieren. Sie werden dann in meinen Bildern mit figürlichen Inhalten zur Geltung gebracht.

Wie beginnst du ein neues Kunstwerk?

Zumeist arbeite ich an mehreren Bildern parallel. Ölfarbe dauert einige Zeit zum Trocknen, daher habe ich angefangen, parallel zu arbeiten. Auch kommen mir oft beim Malen Ideen für ein neues Bild. Dann suche ich zunächst den passenden Stoff aus oder ich finde einen Stoff, zu dem mir ein Bildmotiv einfällt. So ist es oft, und so entstehen manchmal auch Serienbilder.

Welche Themen sind wichtig für deine Kunst?

In fast allen meinen Bildern kommen folgende Themen zum Ausdruck: Die Einzigartigkeit jedes Augenblickes, die Einmaligkeit jedes Momentes. So wie bei den Springerbildern: Ich zeige in vielen meiner Bilder Menschen im Schweben oder Fliegen, in einem Moment des freien Falls, welcher zu dem Zeitpunkt, in dem wir ihn sehen oder erleben, auch schon vorbei ist. Es sind die Momente, welche den Zauber des Augenblickes wiedergeben.

Thema der Bilder der blauen Phase ist das Meer, mit seiner Unendlichkeit, der Ruhe und dem Wellenspiel, welches ähnlich wie der Himmel sich stetig verändert, nie kommt eine gleiche Welle, jede ist einmalig für sich.

Viele deiner Bilder sind als „Öl auf Stoff auf Leinwand“ gekennzeichnet. Wie kann man sich das vorstellen? Wie sind Stoff und Leinwand verbunden, welchen Effekt hat das?

Die Stoffe, welche ich für meine Bilder aussuche, sind zumeist sehr dünn durch vieles Waschen. Ich bevorzuge dünn gewaschene Stoffe und dezente Motive, denn sie sollen nicht zu sehr im Bild dominieren. Der Stoff allein wäre zu dünn, er würde beim Aufspannen reißen. Aus Erfahrung habe ich auch gelernt, dass es sich als ideal erweist, die Stoffe auf Leinwand aufzuleimen. Das geschieht in einer Technik, welche ich aus der Buchbinderei kenne. Mit Buchbindeleim wird der gemusterte Stoff auf die bereits auf Keilrahmen aufgezogene Leinwand montiert.

Hast du eine besondere Verbindung zum Meer?

Ich verbringe so oft es geht einige Zeit im Jahr am Meer. Dabei schöpfe ich nicht nur Kraft und neue Energie, sondern finde vor allem die Motive für meine Bilder. Das Meer mit seiner scheinbaren Unendlichkeit und Kraft ist einfach wunderschön.

Wie überwindest du kreative Flauten?

Wenn ich mal eine kreative Flaute habe, gehe ich viel in Ausstellungen und versuche mir neue Inspiration zu holen. Oft gehe ich dann auch mit meinem Fotoapparat los und fotografiere viel. Da ich neben meiner Malerei, bei der ein spontanes Arbeiten überwiegt, auch mit dem Siebdruck arbeite, ist eine Flaute immer gut, um die Vorbereitungen für Grafiken zu treffen. Dabei zählt konzentriertes Arbeiten nach Plan. Vorlagen müssen erstellt werden, Siebe beschichtet und belichtet. Das kann dann in einer kreativen Flaute abgearbeitet werden.

Hast du ein Lieblingsbild?

Ja, sogar mehrere, die meisten sind von Gerhard Richter aus seiner früheren Schaffensperiode, als er z.B. verschwommene Bilder malte. So zum Beispiel „Seestück, bewölkt“ oder „Seestück, Welle“, eigentlich alle Meerbilder von ihm. Auch „Betty“ mag ich sehr gerne.

Wenn du dir den idealen Ort für deine Bilder vorstellst – wie sieht der aus?

Ich freue mich immer, wenn meine Bilder bei Menschen sind, die sich lange an ihnen erfreuen. Den „idealen“ Ort gibt es glaube ich nicht, es muss einfach stimmen, das kann von Bild zu Bild ein anderer Ort sein.

Was bedeutet dir die Reaktion der Betrachter?

Es ist spannend zu sehen und zu hören, wie Betrachter auf meine Bilder reagieren. Ein Käufer eines Bildes von mir erzählte mir bei einem Wiedersehen, dass mein Bild bei ihm so in der Wohnung hänge, dass er und seine Familie es als Erstes sehen, wenn sie aufstehen. Es vermittele ihnen dann sofort gute Laune und einen beschwingten Start in den Tag. Das hat mich sehr gefreut!

Welches war das bisher schönste Erlebnis mit deiner Kunst?

Es gibt viele schöne Erlebnisse, die ich mit meiner Kunst hatte. So wurde vor einiger Zeit ein Film fürs Fernsehen über mich und meine Arbeit gedreht. Das war schon etwas Besonderes. Aufregend und schön zugleich war auch meine Zeit in London. Dort erlebte ich während meines DAAD-Stipendiums eine sehr schöne Zeit mit meiner Kunst.

Was machst du, wenn du keine Kunst machst?

Dann verbringe ich viel Zeit in meinem Garten, fotografiere und mache viel Sport. Natur und Bewegung sind mir wichtig. Am liebsten Bewegung in Natur, dabei kommen mir oft neue Bildideen. Außerdem leite ich einen Comic- und Siebdruckkurs in einem Dresdner Gymnasium.

Hast du einen künstlerischen Traum?

Ich wünsche mir, dass ich immer frei in meiner Kunst sein darf.

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